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Franz und Maria Weninger auf dem Weingut Weninger

5 Minuten mit… Unser Interview mit Franz Weninger

Weninger ist mehr! Das gilt besonders für die wunderbaren Weine und den Pioniergeist, der sozusagen in der Familie liegt. Wir durften mit Franz Weninger auf sehr spannendes und aufschlussreiches Interview führen.

8gb: Hallo lieber Franz! Vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu euch und euren Weinen zu beantworten! Für diejenigen, die eure Weine noch nicht kennen, was macht sie in deinen Augen so besonders?

Franz: “Wir versuchen unseren Weinen einen Trinkflow mitzugeben, der es leicht macht, diese einfach so zu trinken. Das heißt Essen und Wein ist immer gut muss aber nicht sein.”

8gb: Was esst ihr gerne zu euren Weinen? Welche Pairings gefallen euch gut?

Franz: “Unsere regionalen Sorten zeichnen sich durch eine stabile Säure aus. Daher kann das Essen ruhig Öl oder Fett in sich tragen. Ob gebratener Fisch, Pasta mit Olivenöl, oder ein Schmalzbrot vom Mangalitzaschwein mit Zwiebeln – alles passt!”

Den eigenen Weg gehen

8gb: War es für Euch immer selbstverständlich, Naturwein zu produzieren, oder wie ist es dazu gekommen?

Franz: “Nach Ende meiner Weinbauausbildung 1999 und meinen Praktika erkannte ich, dass im konventionellen System einiges nicht stimmt.”

Gesunder Weinberg, Naturwein

Franz: “Speziell die Stiellähme (eine Störung der Zellstruktur der Traubenstiele) und das Erkennen, dass die Wissenschaft nicht alles weiß, machten mich neugierig und zeigten mir andere Wege. Als wir 2000 damit angefangen haben, gab es den Begriff Naturwein und die Naturweinbewegung in der Form noch nicht. Wir haben das damals Non-Intervention-Wines genannt. Auch wenn wir damals schon ohne Zusätze (außer Schwefel) im Keller gearbeitet haben, war die Offenheit der Konsumenten noch nicht da. So mussten wir zwischen 2000 und 2015 interessante Weine als Essigweine entsorgen, da sie dem damaligen Zeitgeist nicht entsprachen. Wenn ich heute an diese Weine denke, tut es mir im Herzen weh, aber es freut mich auch, dass auch die Konsumenten wieder die Wahrheit im Wein suchen und individuelle, einzigartige, vielleicht auch ein bisschen verrückte Weine mit Freude trinken.”

8gb: Was ist eine der größten Lektionen fürs Leben, die ihr bisher lernen durftet, seitdem ihr Eure eigenen Weine macht?

Franz: “Die Zeit heilt alle Wunden.”

8gb: Kannst du dich an dein erstes Erlebnis mit Naturwein erinnern?

Franz: “1997 kam mein Vater von einer Weinreise aus dem Elsass zurück, hatte von Pierre Frick ein paar Weine mitgebracht und erzählte mir über die Biodynamie. Damals war ich noch nicht so weit und verstand den Wein nicht. Als mein Vater mir fünf Jahre später den gleichen Wein blind einschenkte, war ich Feuer und Flamme und sagte, das sei der beste Wein, den ich je getrunken hätte. Das lehrte mich: Man muss auch selbst die Offenheit besitzen, andere verstehen zu wollen.”

Eine Hommage

8gb: Der Ponzichter ist ja eine Art Hommage an vergangene Tage, in denen notgedrungen sowas wie Permakultur im Weinberg gepflegt wurde, und Ihr beschäftigt Euch auch heute wieder viel damit, Euer Land regenerativ zu bewirtschaften.

8gb: Was sind Eure aktuellen Pläne (für die Nutzung der Flächen zwischen den Reben)?

Franz: “Unsere Schafe im Weingarten sind zwar schön und bringen Lebendigkeit, aber wirtschaftlich nachhaltig sind sie nicht. Das gleiche trifft auch auf viele Nutzpflanzen zwischen den Rebzeilen zu. Der Umstand, dass Arbeitskraft in unserem Land extrem hoch besteuert ist, macht es wirtschaftlich fast unmöglich, eine Mehrfachnutzung eines Weingartens zu erzielen. Aber wir geben nicht auf, obwohl auch unsere letzten Versuche mit Hühnern von einem Fuchs unterwandert wurden, werden wir das weiter überlegen. Momentan haben wir Weingärten, in denen Obstbäume gepflanzt sind, und Begrünungspflanzen (natürliche und angepflanzte) zwischen den Reihen und unter den Stöcken.”

8gb: Gibt es Vorbilder in der Region oder auch im Ausland, die Euch besonders inspirieren?

Franz: “Auf unserer Reise nach Ecuador trafen wir einen Bauern, der Landwirtschaft auf drei Ebenen (bodennah, mittelhoch und hoch) auf einer Fläche bewerkstelligte. Selbst einen Wald als Wasserspeicher legte er sich über seinem Grundstück an. Es war extrem inspirierend, Landwirtschaft zu sehen, wo eine Mechanisierung zur Ausnahme gehört und dadurch ganz anders gearbeitet werden kann.”

8gb: Was ist für Euch das Schönste im ganzen Prozess des Weinmachens?

Franz: “Das Kobersdorfer Bier mit dem Team nach einem langen Erntetag. Und natürlich die Freiheit, Ideen verwirklichen zu können.”

8gb: Was können wir von Euch für die Zukunft erwarten?

Weniger Wein 😉, mehr Entspanntheit.

8gb: Verrätst Du uns zum Schluss noch Eure 5 liebsten 8greenbottles-Weine?

Ja klar! Das sind folgende…

Vielen Dank für die Zeit und die spannenden Einblicke. Und natürlich zum Wohl, oder Egészségedre – wie man in Ungarn sagt!

Hat Dir unser Interview mit Franz Weninger gefallen? Wenn Du mehr über unsere Winzer*innen erfahren möchtest, findest Du hier eine Übersicht der 8gb-Winzer*innen-Familie!

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