Was ist Pet Nat? – Alle Fakten zum ältesten Schaumwein der Welt
Pet Nat = gute Laune? Ja, bitte!
Petillant naturel oder kurz: Pet Nat. Schon mal gehört? Wir erklären dir, was es mit diesem sprudeligen Getränk auf sich hat.
Wenige Produkte werden so schnell mit guter Laune, Feierlichkeiten und schönem Wetter verbunden wie Schaumwein. Ob zu Silvester mit Champagner, zum Geburtstag mit Sekt oder im Park mit Pet Nat. Es scheint keinen Anlass zu geben, zu dem Schaumwein nicht angemessen ist. Doch was ist Pet Nat?
Dass Champagner etwas Besonderes ist, wollen wir hier nicht bestreiten. Wir wollen dir in diesem Post den Unterschied zwischen Pet Nat und Champagner in der Herstellung, aber auch im Geschmack, etwas näher bringen.
Wie unterscheiden sich Pet Nat und Champagner
Wie die Nerds in der ersten Reihen haben wir bei den Erklärungen unserer Winzer*innen eifrig mitgeschrieben, um euch ganz genau erklären zu können, wie Pet Nat entsteht. Doch bevor wir loslegen nochmal ganz kurz zur Entstehung von Champagner, Sekt, Cava & co. à la “Méthode Traditionelle”.
“Komm schnell, ich trinke Sterne”, hat der Mönch Dom Pérignon anscheinend ausgerufen als aus seinem vermeintlichen Fehler in der Weinproduktion der heutige Champagner wurde. Naja, ob das so stimmt wissen wir nicht, aber die Geschichte ist auf jeden Fall toll!
Nun aber zur Champagner-Herstellung: Fertiger Jungwein wird in Flaschen gefüllt und erneut mit einem Hefe-Zucker-Gemisch versetzt und gärt so nochmals in einer verschlossenen Flasche. Während der Gärung entsteht neben dem Alkohol auch CO2, welches in der Flasche nicht weg kann und so entstehen die Bläschen. Nach der zweiten Gärung lagert Champagner für mehrere Monate auf der Hefe. Danach werden die Hefereste durch Schockfrieren aus dem Flaschenhals geschossen (degorgiert) und der fertige Champagner mit einer Fülldosage, auch Liqueur de Tirage, wieder aufgefüllt.
Bruder Pet Nat
Nun aber zur eigentlichen Frage des Artikels: Was ist Pet Nat? “Pet Nat” steht für “Pétillant Naturel”, also für natürlichen Sprudel – und genau das ist er eigentlich auch: eine ganz natürliche Version der Schaumweinproduktion. Die Herstellung wird auch als “Méthode Ancestrale” oder “Méthode Rurale” betitelt, da es als ursprüngliche Variante der Schaumweinherstellung gilt.
Anstatt Jungwein nochmals vergären zu lassen wird hier der gärende Most in Flaschen abgefüllt und die Gärung in der Flasche beendet. Auch hier entstehen aufgrund der verschlossenen Flaschen Bläschen. Genaueres erfährst du in diesem Artikel von Bring Flavor Home.
Degorgieren oder nicht degorgieren?
Pet Nat wird nicht immer degorgiert. Manche Winzer*innen verkaufen ihren Pet Nat ohne ihn zu degorgieren. Andere degorgieren den sprudeligen Wein händisch – hier spricht man auch von Dirty Disgorging. Warum dirty? Stefanie Renner zeigt das ganz gut auf dem Bild. 😉
Je nach Rebsorte ist das Depot unterschiedlich und demnach erfordern manche Rebsorten ein Dégorgement. Bei anderen wiederum bildet sich kaum Depot. Das händische Degorgieren erfordert auch sehr viel Zeit, da jede Flasche einzeln geschüttelt, degorgiert und aufgefüllt werden muss.
Achtung! Wenn Pet Nat nicht degorgiert wird kann’s auch zur Schaum-Dusche kommen. Der Inhalt schmeckt unglaublich, ist aber durch die Mischung aus CO2 und Depot auch öfters leicht explosiv!
Wie schmeckt ein Pet Nat?
Wenn man sich fragt, was ein Pet Nat ist, geht es nicht nur darum, wie er hergestellt wird. Natürlich möchtest du auch wissen, was dich geschmacklich erwartet.
Eines vorweg. Wie bei allen Weinen gibt es gute und schlechte Beispiele. Du kannst einen guten Champagner finden, genauso wie du auf einen stoßen kannst, der dir nicht zusagt. Das gilt auch für Pet Nat. Und nur durch Ausprobieren wirst du herausfinden, was dir schmeckt.
Die Unterschiede im Produktionsweg haben dennoch einen Einfluss auf den Geschmack des Weins. Durch die Lagerung auf der Hefe und die zweite Gärung entwickeln sich beim Champagner oft hefig, brioche-artige und cremige Geschmacksnoten. Je nach Stil und Lagerzeit sind diese Noten unterschiedlich stark ausgeprägt.
Pet Nat: eine fruchtig-frische Angelegenheit
Pet Nat ist meist viel jünger wenn er bei dir im Kühlschrank landet. Dadurch schmeckt er auch generell fruchtiger, frischer und oft ist er auch säurebetonter. Und manchmal kann es sogar viel spritziger schmecken. Wenn du schon mal Brause als Kind in deinen Mund geleert hast, dann kannst du dir die Menge an Bubbles in manchen Pet Nats vielleicht ganz gut vorstellen. 😉 Allerdings gibt es nicht die eine Geschmacksnorm, der alle Pet Nats folgen, genau so wie die fruchtig-frische Sorte gibt es auch einige die so mancher Champagner an Körper, Hefigkeit und cremigen Noten nicht übertreffen kann. It’s all a matter of balance, baby!
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Was ist Pet Nat?
Was ist Pet Nat?
Pet Nat (a.k.a. Pétillant Naturel) ist die natürliche Version des Schaumweins. Anstatt einer zweiten Gärung, wird hierzu der Wein während der ersten Gärung in die Flasche gefüllt und mit einem Kronkorken versetzt. So bleibt das CO2 der Gärung in der Flasche und sorgt für ganz natürliche Bläschen im Wein.
Wie wird Pet Nat hergestellt?
Noch während der Wein (im Tank oder im Fass) gärt, wird er in Flaschen gefüllt und mit Kronkorken verschlossen. So können die Bläschen (CO2) die während der Gärung entstehen nicht entkommen und bleiben im Wein.
Was unterscheidet Pet Nat von Champagner oder Sekt?
Bei der Champagner und Sekt Herstellung, auch Méthode Traditionelle genannt, wird ein fertiger Jungwein in die Flasche gefüllt, erneut mit Hefe und Zucker versetzt und ein zweites Mal vergoren. Das nennt man auch Flaschengärung. Beim Pet Nat gibt es nur eine Gärung, der Wein wird während der ersten Gärung in die Flasche gefüllt. Oft schmeckt er fruchtiger und frischer als Champagner.
Ist jeder Pet Nat ein Naturwein?
Nicht wirklich. Der Grundwein, der dann in die Flasche gefüllt wird, kann davor genauso mit Schwefel oder anderen Zusatzstoffen versehen werden. Alle Pet Nats bei 8greenbottles sind aber definitiv Naturweine!
Wie schmeckt Pet Nat?
Pet Nat ist im Vergleich zu Champagner oder Sekt um einiges fruchtiger, frischer und dabei weniger cremig und Hefe-betont. Die Bandbreite ist allerdings sehr groß und bietet alles von leicht und trocken, aromatisch, fruchtig bis hin zu rustikal und rot.